penisspritzer

AUCH MENSCHEN MIT PENIS KÖNNEN SQUIRTEN

Als jemand, der in der Grundschule zum „Pessimisten des Jahres“ gewählt wurde, liegt die Skepsis wohl in meiner Natur. Als ich vor Kurzem erfahren habe, dass Menschen mit Penis genauso squirten können wie Menschen mit Vulva, habe ich daher sofort an der Richtigkeit dieser Behauptung gezweifelt. Wie wenn Penisbesitzer sagen würden: „Na, das kann ich auch!“

Allerdings ist die Person, die mich über dieses körperliche Phänomen informiert hat – die Sexualpädagogin Lola Jean – äußerst glaubwürdig. Tatsächlich hält sie derzeit den Weltrekord im Squirten nach Volumen. 

„Auch wenn ich es nicht selbst erlebt habe, klingt die Beschreibung sehr ähnlich wie meine Erfahrung und die Erfahrung anderer Menschen mit Vulva“, erzählt Lola. „In mehreren Berichten wird das Gefühl, das dem Squirten vorausgeht, ‚wie ein Kitzeln‘ und der Akt des Squirtens ‚wie eine andere Art von Vergnügen zusammen mit dem Gefühl einer Erleichterung‘ beschrieben.“ 

Um meine eigene Neugier zu befriedigen (und hoffentlich auch deine), habe ich mit mehreren gestandenen Squirtern sowie mit einem Mediziner und Urologen über die Mechanismen des männlichen Squirtings, die damit verbundenen Körperflüssigkeiten und die besten Techniken für den Erfolg gesprochen.

WAS IST DRIN?

Meine anfängliche Neugierde galt der Überprüfung des Inhalts der Squirting-Flüssigkeit, da darüber auch bei Menschen mit Vulva viel spekuliert wird. 

Die beste verfügbare Forschungsarbeit hat ergeben, dass das Ejakulat von Menschen mit Vulva aus der Skene-Drüse (auch bezeichnet als „weibliche Prostata”) stammt, die prostataspezifisches Antigen (PSA) und prostataspezifische saure Phosphatase sowie einige Bestandteile des Urins enthält.

Was allerdings Menschen mit Penis betrifft, so bestätigt der Urologe Dr. Justin Houman, dass die Flüssigkeit tatsächlich zu 100 % aus Urin besteht. 

„Während eines typischen Orgasmus zieht sich der Beckenbodenmuskel zusammen, was dazu führt, dass die Prostata, die Bläschendrüse und die Hoden die verschiedenen Bestandteile des Spermas absondern“, erklärt er. „Beim männlichen Squirting ist die Kontraktion der Beckenbodenmuskulatur jedoch so stark, dass sich die Blase ebenfalls zusammenzieht und den gesammelten Urin durch eine unwillkürliche Kontraktion ausscheidet.“

Arys, 28, hat festgestellt, „dass es manchmal nach Pipi riecht“, wenn er squirtet, und fügt hinzu, dass dies oft passiert, wenn er vor dem morgendlichen Pinkeln masturbiert. 

„Es ist definitiv Urin“ bestätigt Jacob, 26. „Ich trinke viel, damit ich mit einer vollen Blase viel mehr squirten kann, weil es sich einfach herrlich anfühlt.“

WIE GEHT DIE TECHNIK?

Viele Squirter wenden eine ähnliche Technik an, indem sie ihre Handfläche an die Eichel legen. Sie bezeichnen dies als „Überstimulationsmethode“ (interessante Tatsache: Diese Technik hilft auch Penisbesitzern mit schüchterner Blase beim Urinieren auf öffentlichen Toiletten, z. B. Pissoirs).

„Dies ist wahrscheinlich die gängigste Technik, da sie höchstwahrscheinlich eine starke Kontraktion der Prostata und der Beckenbodenmuskulatur auslöst, was zu einer Blasenkontraktion und zum ‚männlichen Squirten‘ führt“, sagt Houman und fügt hinzu, dass es für nicht beschnittene Personen unter Umständen einfacher ist, zu squirten, da Vorhaut und Eichel sensibler sind.

„Als erstes benutze ich Gleitmittel, oder in meinem Fall Spucke“, sagt Eren, 18 Jahre, der unter dem Benutzernamen Amateurswissguy auf Pornhub Squirting-Videos postet, im Gespräch mit LELO. „Dann verreibe ich das Gleitmittel oder die Spucke auf der ganzen Eichel.“

Eren empfiehlt nachdrücklich, Gleitmittel zu verwenden, da es die Eichel gleitfähig hält. Das ist wichtig, denn hier findet die meiste Action statt. Dann streichelt er seinen Schaft ein oder zwei Minuten lang, bis er vollständig erigiert ist, und beginnt, die Eichel mit der Handfläche in kleinen kreisenden Bewegungen zu reiben. 

Nach etwa fünf bis sieben Minuten, schildert Eren, werden der Druck und das Abspritzgefühl stärker, und schließlich squirtet er. Er beschreibt das Gefühl als eine „Mischung aus dem Drang zu pinkeln und einem Orgasmus“. 

Natürlich ist jeder Mensch anders und die Techniken sind unterschiedlich. Jake, 29, findet es am einfachsten, direkt nach der Ejakulation zu squirten. Mit Hilfe von Gleitmittel und „durch Rubbeln und Schütteln der Hand“ stimuliert Jake (oder ein Partner) seine Eichel nach dem Orgasmus „für unerträgliche 15 Sekunden“, in denen er einen „schwachen Orgasmus“ fühlt, bevor er einen überwältigenden Harndrang verspürt. 

Andere wiederum empfinden anale Stimulation als besonders effektiv. „Ich habe mit meinen Sexspielzeugen gespielt, es wurde ziemlich heftig (im positiven Sinne) und ich fühlte den Drang, zu pressen, wie beim Kacken, während ich das Toy in mich hineinschob“, erinnert sich Jacob an sein erstes Mal. 

Dr. Houman erklärt, dass das Analspiel die Beckenbodenmuskulatur stimulieren und damit eine stärkere Blasenkontraktion bewirken kann.

WIE FÜHLT ES SICH AN?

Allgemeiner Konsens ist, dass sich Squirting wie eine Mischung aus „Beinahe-Orgasmus“ und dem Bedürfnis zu pinkeln anfühlt. 

„Es fühlt sich an, als hätte der Körper einen Orgasmus mit Zuckungen und typischen Regungen im Gesicht, aber das Gefühl im Schwanz ist ähnlich wie beim Pinkeln“, sagt Eren.

Arys ergänzt, dass es sich zwar fantastisch anfühlt, aber auch unangenehm ist. Er beschreibt das Gefühl als „dasselbe unangenehme Gefühl, das man hat, wenn jemand an deinem Schwanz lutscht, nachdem du einen Orgasmus hattest“.  

Doch wie beim weiblichen Squirting ist auch beim männlichen nicht jeder dazu in der Lage. „Nur ein kleiner Teil der Menschen hat die Fähigkeit, ihre Blase während des Orgasmus kontrahieren zu lassen“, sagt Dr. Houman. „Manche Menschen haben das Potenzial dazu, aber es ist keine Sache, die man üben kann.“ 

Wenn du also neugierig darauf bist, Squirten auszuprobieren, kannst du es mit den oben genannten Methoden versuchen. Wenn du es trotz aller Bemühungen nicht schaffst, wie ein Springbrunnen zu sprudeln, dann sei nicht zu streng mit dir. Wenigstens musst du hinterher nicht putzen.